![]() |
|
Das KKL und der Rüffel des ENSIIn den vergangenen zwei Wochen musste das Kernkraftwerk Leibstadt zweimal kurz hintereinander Meldungen veröffentlichen, die ein Fehlverhalten oder eine unsachgemässe Bedienung im Kraftwerk beschrieben. Sie lassen Fragen zur Sicherheitskultur erneut aufkommen. LEIBSTADT (tf) - «Noch nie ist in der Schweiz eine Schutzhülle in einem Kernkraftwerk auf diese Weise beschädigt worden.» Das waren die Worte von Andreas Pfeiffer, dem ehemaligen Leiter des Kernkraftwerks Leibstadt. Gesagt hat er den Satz im Juli 2014 und zwar im Rahmen einer Pressekonferenz, an der zum «Bohrloch-Zwischenfall» informiert wurde. Am 24. Juni 2014 hatten Mitarbeiter auf einem Kontrollgang zur Überprüfung der Befestigung von Defibrillatoren sechs Bohrlöcher mit je 6 mm Durchmesser entdeckt. Die Bohrlöcher waren durch eine Fremdfirma gebohrt worden, zur Befestigung von zwei Handfeuerlöscherhalterungen. Pikant: Mit dem Bohrer war die 3,8 cm dicke Stahlhülle der Containement-Wand komplett durchbohrt worden, und die Halterungen waren in der Folge unsachgemäss an die Containement-Wand geschraubt worden. Doppelt pikant: Die Bohrlöcher waren bereits 2008 gebohrt worden, wurden aber erst im Juni 2014 entdeckt - per Zufall. Die Kraftwerksleitung sprach anschliessend von einem Ereignis von einschneidender Bedeutung. Andreas Pfeiffer zeigte sich erschüttert und betroffen und gestand ein, dass er sich nicht habe vorstellen können, dass so etwas im KKL passiern könne. «Die Ereignisse müssen jetzt bis ins Detail geklärt werden, es gilt auch, das in der Öffentlichkeit verloren gegangene Vertrauen wieder herzustellen», sagte Pfeiffer damals. Als zu klärende Fragen galten: Wie konnte die Fremdfirma die Feuerlöscherhalterungen montieren, ohne dass der Montagefehler bemerkt wurde? Wo waren die Lücken im Sicherheitsdispositiv? Und wo hatten die Kontrollen versagt? Kurz: Es ging um die Sicherheitskultur im KKL. Die Kraftwerksleitung hatte in der Folge einen Bericht zu schreiben, in dem dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) plausibel darzulegen war, welche Massnahmen ergriffen würden, um derartige Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern. Sicherheitskultur steht zur Debatte
So weit der O-Ton zu einer Pressekonferenz im Juli 2014. Inzwischen sind über viereinhalb Jahre vergangen. Und doch ist der Juli 2014 so gegenwärtig wie schon lange nicht mehr. Erneut stehen das KKL und seine Sicherheitskultur im Fokus. In zwei kurz aufeinanderfolgenden Wellen rauschten die Ereignisse ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Am 30. Januar teilte das KKL mit, dass ein Mitarbeitender des Kraftwerks, entgegen behördlicher Vorgaben und betrieblicher Instruktionen, Funktionstests an drei Neutronendosisleistungsmessgeräten unterlassen hat und seit 2016 stattdessen einfach die Werte der letzten Prüfung (vermutlich 2015) notiert hat. ![]() ![]() Die ausführlichen Berichte finden Sie in der aktuellen Ausgabe 19 |
|||
|
|||
15.02.2019 |
Temporäres Halteverbot für ElterntaxisFahren zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, kann es zu sehr gefährlichen Situationen kommen. Mit einem Halteverbot soll dem in Ehrendingen Einhalt geboten werden. AEW-Gewinn um ein Drittel geschrumpftDie AEW Energie AG hat im Geschäftsjahr 2017/18 weniger verdient. Belastend waren der Stillstand von Beznau I und die verlängerte Revision des Kernkraftwerks Leibstadt. Hier lebt Geschichte aufIm ehemaligen Melliker «Sprützehüsli», welches 1939 ursprünglich als Militärunterkunft gebaut wurde, ist heute das Dorfmuseum untergebracht. Zu entdecken sind dort wahre Schätze vergangener Zeiten. Die Tür ins Museum öffnet Stefan Kolb. |