Page 9 - Fasnachtszeitung-2022

Fasnachtsumzug
Holztisch auf zwei Beinen kontra

in Döttingen unterwegs Winzerfest 9

Stefano Caldo aus dem Winzerdorf bot seinen 10­jährigen antiken WÜRENLINGEN – Döttingen: Corona
Holztisch für schlappe 700 Stützli im Riccardo zum Verkauf an. Kaum bringt vieles durcheinander, so auch die
aufgeschaltet bekam ein Möbelhändler aus dem Emmental den traditionellen und überregionalen kultu- Döttingen
Zuschlag für das Möbel. Um den Handel möglichst zügig über die
Bühne zu bringen, wurde das schwere Holzteil von vier Pesonen aus rellen Anlässe. Sind das die Auswüch-
der Wohnung getragen und vor dem Hauseingang zwischengelagert. se der Klimaveränderung? Fasnacht im GR-Wahlen
Der Hausherr stellte nach langen Gesprächen mit seiner Perle den Sommer und Winzerfest im Winter. Wie
Holztisch wegen einem Platzregen hochkant auf zwei Holzbeinen wir in Erfahrung bringen konnten, sollen
an die Hauswand. Keine zwei Sekunden später krachte es fürchter­ die beiden Anlässe abgetauscht werden. DÖTTINGEN – Wer hoch auf dem
lich. Die zwei am Boden abstützenden Holzbeine flogen hochkant Der Grund dafür ist klar, können die Wü- Ross sitzt fällt tief, je höher desto tie-
durch die Luft. Der Bürogummi hatte bei seiner Aktion ein wichtiges renlinger doch endlich auch mal leicht fer. Diese Erfahrung machte der Kling-
physikalisches Grundgesetz missachtet. Die zwei Tischbeine konnten gekleidet an den Strassenrand stehen nauer im Döttinger GR. Per see wollte
unmöglich das schwere Gewicht des Holztisches aushalten. Nicht der Vizeammann den Ammann beer-
schlecht staunte der Holzwurm aus dem Emmental als er seinen und den Wagenkolonnen im Südsee- ben und hat die Rechnung aber ohne
ersteigerten Holztisch auf zwei Beinen einladen wollte. Nach zähen touch zuwinken. Bei den Döttingern ist das gemeine Volk gemacht. BIG wur-
Verhandlungen musste der Schribi aus Lüggere sein Prunkstück mit es mit dem Raclette und Fondue viel de dem Vermeintlichen zum Verhäng-
einem Preisnachlass für 100 Fränkli praktisch verschenken. Wel­ einfacher, den Weisswein an den Mann nis. Für alle die nicht wissen für was
chen Ehrenplatz dabei seine beiden 600­fränkigen Holztischbeine oder die Frau zu bringen. Fazit: So pro- BIG stehet, nachfolgend Auflösung:
einnehmen, bleibt bis heute ein Rätsel. fitieren doch alle. Besser immer Grüssen.

Ein Tuttlinger in Klingenau

Tritt der Hohe Rat des Städtli ein Auswärtiger in der Runde. Brücken-Auferstehung =
K am Stausee vor die Ortspar- Blööterli-Kompliment: Im Klei-
teien, mischt sich neuerdings nen soll beginnen, was letztlich Hürzelers Ei des Kolumbus
ein Mann aus dem Nochberdorf leuchten soll. Man kann ja über
D unter die Gäste. Logo: Nach- den eigenen Schatten gumpen Es ist schon fascht unheimlich wie Goschteli das Szepter schwingt
dem der Polit-Turbo Manuel und vielleicht beim nächsten sich die Wogen rund um den Stau- und das künf tig ganz ohne Bot-
T. die Ortsparteien der SVP Mal locker JA sagen zur Hürot see geglättet haben – könnte man schaft. Sponsoren des Stausee-
vereint hat, sitzt jetzt halt von K und D. ja glauben. Und sogar der philipp- Stegs sind die Gemeinden Bött-
sche zimmermännische Be-Te-Re- stein, Döttingen und Lüggere. Das
dacktor schreibt nichts mehr zur noch immer verschnupfte Städtli
Zanggerei um den Bez-Standort muss nichts bezahlen und auch
im Aaretal. Kein Wunder, das ha- die kuhzünftigen Schüler der Lüg-
ben die Blööterli-Rescherschen gemer Hochschule aus Klimisau
ergeben, ist die Flaute eingekehrt. müssen weder Brückenzoll noch
Der Alex Hürzeler, Ober-Bildner Schulgeld bezahlen. Hürzi’s Plan
im Rüebliland, rettet seine Wie- war noch viel kühner. Er lancierte
derwahl auch im Chnurzibiet. Sein anfänglich die Idee einer Luftseil-
Plan ist spannend. Die Halbbrücke bahn über den See hinweg. Aber
beim Klimisauser Wasserfahrer- die Vogelpfleger in ihrem Hüttli
hüttli wird wieder aufgebaut und legten unverzüglich eine Einspra-
Richtung Westen bis ans ling- che vor: «Wer eine solche Idee
ge Aare ufer verlängert, wo der bringt, der hat einen Vogel.»

Surb-Genossen

als Zukunfts- Schmide?

Mitten im Januarloch hauen die ehemaligen Oberhäupter im Tal
von Schneisingen bis Tegerfelden auf die Pauke mit einem überra-
Heinrich von der Flüe inkognito schenden Weckruf. Es sei der Moment gekommen, um sich Gedank-
en zu machen bezüglich eines Zusammenschlusses wie äne am Berg
um Zurzi. Und ganz oberdiplomatisch betonten die einstigen Bürger-
Im Dezember flöckelte es bis mit kaputtem Nasenvelo. Am Wo- meister, das sei keine Aufforderung, sondern lediglich eine Anre-
nach Klingnau runter und bedeck- chenende spielte die Stadtmusig gung. Politfuchs Kurt S. unterstrich die Bedeutung: «Nun können die
te alles mit weisser Pracht. Der das jährliche Chilekonzert. Viele Stimmberechtigten an der gemeinsamen Zukunft schmiden. Meine
fleissige, ernige Heinrich von der haben sich sicher gefragt, wenn
Flüe schnappte sich seine Schnee- die büchig-ernige Désirée dabei Haltung in solchen Fragen ist ja hinlänglich bekannt.» Schon bald
schaufel und schippte das Zeug im Schlepptau hatte: inkognito wird ein Wettbewerb ausgeschrieben zur Findung des künftigen Wap-
aus dem Weg. Dass seine Crocs mit dunkler Sonnenbrille? Es war pens. Schon mal sind Namen deponiert wie Surbingen, Surbikon,
nicht das richtige Winterprofil der Papa, der tapfere Heinrich Schöntal und natürlich Surbtal. Für das Wappen kommen Sujets wie
besitzen, musste er spätestens mit einem fast schwarzen Veil- Surb-Forelle, Fischreiher, Flugschneise oder Alperosen in Frage.
erkennen, als er auf der Nase lag chen ums Auge.