Page 13 - Fasnachtszeitung-2022
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Würenlinger Perfidos händ au öppis z’säge


           Z’Chlingnau und’ do packt di s’Grause:      Jede Tag goht si uuf und wider under.                           13
           I dem Schtädtli git’s nor Schport-Banause.   D’Sonne am Himmel das isch es Wunder.
           Rösseler und Tschütteler sind fruschtriert.  No s’grösser Wunder git’s dunde im Dorf.
           Ihres Schport-Projekt händ’s abserviert.    Was mer deet so plant, isch en grosse Worf.
           Tüend doch s’ganz Grie mit em Bagger cheere  Eusi Vorfreud chamer sicher verschtoh:
           und schön kompakt – so wie s’Schtädtli – teere.   s’Sutters wänd d’Sonne wider uuf-goo-loh!  Meier, Meier, Meier
           De Walther von Klingen würd jetzt en Minne-G’sang singe  Mit de moderne Chuchi will d’Sonne dänn brilliere:  Wenn du ein Mitglied des Würenlin­
           über s’Projekt, wo hät müesse über d’Chlinge schpringe.   De Usgrabig’s-Ofe vom Oberdorf tünd’s drom installiere!   ger Gemeinderats triffst, dann sag
           —                                           —                                            ihm einfach Meier. Trefferquote ak­
           Im Bagno Popolare z’Bade                    Vo allne Schterne-Rüüm s’isch klar, —        tuell bei 60 Prozent!
           g’sesch heissi Ärsch und schtrammi Wade.    Traktore-Bar isch de Supper-Schtaar.
           Füdli-blutt badet det en geile Maa,         Alti Geenli-Lampe, Möbel vom Joli-Huus:
           macht Schnäbi-Selfies mit s’ir Kamera.      Die Bar g’seht hundert Johr alt uus.
           Per WhatsApp verschickt er’s – es isch de Knüller!  De Adi und de Armand, s’isch chuum zom fasse, —  Erhebliche
           Isch da öppe-n-am Änd de Geri Müller?       tüend huere guet zom Grümpel passe! Mit altem Züüg
           Chond en Zunami diräkt of Wür’linge g’floge  triebt’s Traktore-Bar ganz krass:            Rutschgefahr
           händ’s im FORTYSEVEN de falsch Schtöpsel zoge!   S’git hundertjährige Schterne-Wy vom Essig-Fass.
           —                                           —                                             Eichledorf – De Nomis Liwehr trägt
           Zwoi mol hät s’Döttiger Winzer-Fäscht g’floppt.  Noch geischtig g’fühlte hundert Johr, —  das  edle  Ringlein  nun  schon  ein
           Corona hät die Winzer g’schtoppt.           s’isch chuum zom glaube, aber wohr,           paar Wochen mit Stolz an der linken
           D’Würlinger als Ehre-Gäscht sind fruschtriert.  do hät di elektrisch Ursula               Hand. Therapiemäs sig musste er
           Teilnahm de Herbscht händ’s grad schtorniert.   g’nue vom Chilechor-Präsidium g’ha.       nach einer Verletzung den rechten
           De Wänzi tuet jetzt deför plädiere          Jetzt fehlt ihre nur no EIS Glück uf Erde:    Daumen immer schön massieren,
           Fasnachts-Omzog und Winzer-Fäscht z’fusioniere.  Nochfolgeri vom Alfons i de Chilepfleg werde!   am besten natürlich mit schmie-
           D’Würlinger Winzer-Fäscht-Absaag chömmer begriiffe:  Halle-lujah! Haaallleee-luuujaaah!   rigem Öl. Eines Tages hatte er aber
           Vo dem cheibe Döttiger Wy git’s Ranze-Pfiiffe.   —                                        doch ein bisschen zu viel Schmier-
           —                                           De Töpfer-Ofe-Fund im Chreis Eis              fett aufgetragen. Am Abend hat er
           Jedi Gmeind will im Advänt di töllschti sii  isch sensationell und richtig heiss.         nach der Handmassage noch den
           mit Wiehnachts-Belüchtige voll Fantasie.    Bim Frohsinn-Beck, s’isch ganz verreckt, —    häuslichen  Abfall  zusammenge-
           Tristess pur herrscht z’Würelinge.          händ’s Verschteinerige jetzt im Chäller entdeckt.   sucht, alles in einen Sack gestopft
           Die Chrüppel-Tännli tüend kei Schtimmig bringe.   Gemäss Befund vo de Archeologie
           Würd mer die Bäumli an Bode schtelle:       müend da prähistorischi ECLAIRE sii! Wänn’s dir bim Ässe   und wollte diesen grad zum Con-
           Jede Hund würd gern druuf seiche welle.     d’Schpiis-Röhre verchläbt,                    tainer rüber fugen, als er entdeckt,
           Vo de Gmeind chasch im Advänt e Brülle ha   liet da am prähistorische Eclaire-Rezäpt.     dass sein linker Ringfinger blutt war
           mit Liecht-Verschtärcher und Luupe dra.     —                                             – Ring weg! Da blieb nichts anderes
           —                                           Dorf-Schüür isch e tüüri Sach,                übrig als den ganzen Dreck zu durch-
           D’Corona-Süüch seit d’Wüsseschaft —         dor alli Wänd bis under’s Dach.               neuseln und siehe da, das edle Stück
           isch ominös und rätselhaft.                 Es Fass ohni Bode wird Kultur-Schüür sii.     kam zum Vorschein. Hand und Ring
           Chond s’Virus us China oder USA?            Vel tüürer als jedi Pandemii.                 wurden geschrubbt. Das Schmuck-
           Oder sind sogar Osserirdischi dra?          Mached doch es Freude-Huus do druus.          stück wieder am Finger, begab sich
           De wörklich Grund für die Pandemie          So goht eu s’Gäld und d’Freud nie uus.        der Hausmann in die Waschküche,
           isch s’Corona-Bier im Frohsinn gsi.         Bi sonere Gäld-Quelle mues mer bedänke:       um die trockene Wäsche von der
           Suufsch g’nue Corona-Bier und Wür’linger Wy  De Schtüürfuess chönnt mer so schtoss-wiis sänke.   Leine  zu  nehmen.  Zurück  in  der
           isch si no chaibe loschtig die Pandemii!    —                                             Wohnung  bemerkte  er  nach  ge-
           —                                           Liisch plötzli im Füechte zmitzt i de Nacht,  wisser Zeit aber, dass der Ringfinger
           S’Mina isch e tolli Beiz.                   händ Biber im Dorfbach de Damm höcher g’macht!   wieder blutt war – Ring wieder weg!
           Die Beiz hät jetzt aber gar kein Reiz.      —                                             Wo konnte das fiese, kleine Ding
           E Uus-Zyt nimmt s’Mina da’sch doch prima.   Flüg’sch vom Volg bis zum Poschtplatz mit dim Chaare,  sich diesmal wohl wieder versteckt
           Ned schaffe isch guet für s’Gmüet und s’Klima.   bisch z’schnell über d’Verchehrsberuhig’s-Schwelle   haben? Nach längerem Absuchen
           Für spezielli Öffnigs-Zyte isch s’Mina jo bekannt.  g’fahre!                              des ganzen Bodens, unter jedem
           Jetz händ’s no de längscht Wirte-Sonntig im ganze Land.                                   Schränkchen, dem Sofa, blieb nur
           S’goht s’Grücht, d’Mina tuet gar kei Pause mache —
           die tuet täglich of Vorroot früschi Chüeche bache.                                        noch der Gang in den Keller. Viel-
                                                                                                     leicht hatte sich das Ringlein ja im
                                                                                                     Klämmerlisack versteckt? Ja genau
                                                                                                     so war es. Als Monsi den Sack aus-
                                                                                                     leerte, kam das Ringlein zwischen
                                                                                                     den Klämmerli hervor wieder ange-
           Hot Hot Hot!                                                                              rollt. Es stimmt ja schon: Schmieren

           Die Würlinger OrCoronatoren haben   Neues Gallier-Dorf                                    und Salben hilft allenthalben, aber
                                                                                                     die Schmuckstücke muss man da-
           entschieden: Die Fasnacht findet die­  im Zurzibiet                                       nach sehr gut im Blick behalten.
           ses Jahr im Sommer statt. «Endlich!»,
           heisst es aus der Fasnachts­Kommunity,   «Reich mit Stein» unter dem Motto sind die neuen Gallier aus der Enklave
           «darauf warten wir seit fast 2000 Jah­  Mellikon standhaft geblieben und haben der Grossgemeinde Zurzach die
           ren.» Sichere Sonnentage, kein Schnee,   Heirat verweigert. Noch sprechen die Neugallier Schweizerdeutsch, aber
           kein Regen, keine Windböen: Schweiss­   es sollen Bestrebungen im Gange sein, die Dorfsprache der nördlichen  D’AG-Bank im schture Rank
           statt Frostperlen!              Nachbarn zu übernehmen. Dass die Enklave durch fremde angrenzende
           Frühzeitig hat die hiesige Fasnachtsge­  Gemeinden verwaltet wird, stösst vielen noch sauer auf, aber schon   Oh AKB, oh AKB,
           sellschaft das neue Motto bekannt ge­  hoffen viele, dass dies zeitnah gallischintern geregelt wird. Und somit   es tuet euis bis zum Zeche weh,
                                                                                                  hät ächt die Füehrig en Kollaps?
           geben: «Weniger ist mehr!»      in Gallien neue Arbeitsplätze geschaffen werden.  d’Bank vom Kanton kämpft geg de Schnaps,
           Nun sind die Fasnachtsclicken, Gugge­  Ja die Neugallier haben grosses im Sinn, um selbstständig zu bleiben   Au bem Strom, scho fascht zum Lache,
           musigen und Schnitzelbänkler gefragt.   und somit passende Leute in ihr Territorium zu locken. «Liberté, ega-  will d’AKB uf suber mache.
           Anstelle von lausigen Lumpen und dicken   lité, farternité» heisst der Slogan, um konforme Einwohner für Neu-  So blibt als Hoffnig nur de Dieth:
           Fähhli gibt’s jetzt Shorts, Sonnenbrille und   gallien zu finden. Neugallier sind dann in der glücklichen Lage, ihre   Markus lieb, verbiet, verbiet!
           Bikinis: «Rio, wir kommen!»      Meinung nach wie vor an der Gemeindeversammlung kundzutun.
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