Page 13 - Lebensraum-2021
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Mittwoch, 17. November 2021                 Lebensraum Zurzibiet                                                13



            Deshalb sind auch die orangen Warn-
           schilder auf dem Container und der Zug-
           maschine nötig.


           Auf der Rheintalstrasse talabwärts
           Nachdem er für verschiedene Fotos posiert
           hat, muss der Chauffeur bald los: «Ich fahre
           nach Chalampé im Elsass», erklärt er. Dort
           wird in einem grossen Gaswerk auch Was-
           serstoff produziert und in Stahlbehälter ab-
           gefüllt. Diese Behälter liefert Brenninger
           an Wasserstoff-Tankstellen in der ganzen
           Schweiz aus. «Beim Werk ist für Lastwagen
           zwischen 7.15 und 7.45 Uhr eine Zufahrts-
           sperre, weil dann viele mit dem Auto oder
           mit dem Bus zur Arbeit kommen.» Ist er zu
           spät da, verliert er eine halbe Stunde. Des-
           halb löst er um 5.08 Uhr die Bremse und
           fährt los. Auf der Rheintalstrasse fährt er
           talabwärts, um in Rheinfelden die Auto-
           bahn Richtung Deutschland zu nehmen,
           wo er bei Neuenburg den Rhein ein zwei-
           tes Mal überquert.

           Erste Postauto-Verbindungen
           Auf dem LGZ-Areal beginnen nach und
           nach weitere Leute ihren Arbeitstag. Noch
           vor 6 Uhr fahren die ersten Postautos und
           andere Linienbusse los, um die ersten Ver-
           bindungen sicherzustellen. Die Nutzfahr-
           zeug-Werkstatt der Indermühle-Gruppe
           ist ab 7.30 Uhr besetzt. Langsam füllt sich
           der Personalparkplatz und erste Besucher
           kommen auf das Areal. Wann der Arbeits-
           tag für Dieter Brenninger zu Ende geht,
           ist ganz verschieden; wenn er von Frank-
           reich wieder in die Schweiz fährt, um die
           Kunden mit Wasserstoff zu beliefern, ist
           die Verkehrslage ganz anders als auf der
           frühen Hinfahrt.                        Millimetergenau ausgerichtet und vollgetankt stehen die LKW zur Abfahrt bereit.



                                                     Indermühle Gruppe

                                                     Seit der Gründung 1953 durch Hans und   repariert und gewartet. Seit 2006 befin-
                                                     Fritz Indermühle hat sich der Familien-  det sich auf dem Areal eine Aussenprüf-
                                                     betrieb zu einem mittelgrossen Unter-  stelle des Strassenverkehrsamts des Kan-
                                                     nehmen mit 200 Mitarbeitenden entwi-  tons Aargau, wo Nutzfahrzeuge über
                                                     ckelt. Heute ist die Indermühle Gruppe,   3,5 Tonnen geprüft werden. Dazu gibt
                                                     unter Führung der dritten Generation,   es eine vollautomatische Waschstrasse
                                                     an sieben Standorten in der Schweiz und   sowie eine Tankanlage für Benzin, Die-
                                                     im nahen Ausland präsent und in den   sel, Biodiesel und AdBlue.
                                                     Bereichen Transport und Logistik, Car-  Eines der Spezialgebiete des Famili-
                                                     reisen und öffentlicher Verkehr sowie   enunternehmens ist der Transport von
                                                     der Reparatur von Nutzfahrzeugen tätig.  Gefahrgütern und sensiblen Waren, sei-
                                                      Von Bad Zurzach ist die Firma 2002   en es Produkte aus der chemischen, pe-
                                                     nach Rekingen gezogen, wo sie als Mit-  trochemischen und gasproduzierenden
                                                     eigentümerin des Logistik- und Gewer-  Industrie, aus dem Nuklearbereich oder
                                                     bezentrums am Hochrhein (LGZ) ihren   aus der Medizinaltechnik. Indermühle
                                                     Hauptsitz hat. Wo einst Zement in gros-  transportiert nicht nur, sondern bietet
                                                     sen Mengen produziert worden ist, gibt   den Kunden auch eine umfassende Be-
                                                     es heute unter anderem eine 1500 Qua-  ratung, stellt das nötige Equipment be-
                                                     dratmeter grosse, markenunabhängige   reit und bringt die Gefahrgüter sicher
                                                     Werkstatt für Lastwagen, Busse, Anhän-  und pünktlich ans Ziel. Als Miteigentü-
                                                     ger, Auflieger, Silos oder Tanks. Dort   merin des Hochrheinterminals führt die
                                                     werden neben firmeneigenen Fahrzeu-   Firma Aufträge oft auch im kombinier-
           Es geht los: Chauffeur Dieter Brenninger   gen auch solche von externen Kunden   ten Verkehr auf Schiene und Strasse aus.
           startet seinen 40-Tönner.
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