Page 4 - Fasnacht-2021
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Klimisauer


            4                                                                                                             Bildungsoffensive


                                     Am Stausee                                                                          KLINGNAU – Am Chlaustag war von der hochwohllöblichen


        Pandemie-Einerkolonne                                                                                          Stadtregierung nichts zu sehen und zu hören. Das Gremium be-
                                                                                                                       fand sich in einer Chlausur – nicht aus Angst vor dem Nikolaus,
                                                                                                                        nein, endlich wollte die Behörde den hürzelerischen Tiefschlag
        STAUSEE – Nun überläuft dem Gallati buchstäblich die Galle. Mit der                                              von Ende Juni 2020 verarbeiten. Da hat doch der aargauneri-
        Augenzudrückerei ist es vorbei. Das Fehlverhalten der Völkerwande-                                                 sche Bildungsminister die Klingnauer einfach in den Regen
        rer am Stausee an schönen Wochenenden überbiete gar die Besucher-                                                     gestellt und die Bezirksschule Lüggere überlassen. Aus
        ströme auf Bahnhöfen und vor Bergbahnen. Ab sofort gelten folgende                                                      Wut hat übrigens Klingnau der Regierung keine Neu-
        Massnahmen: Für das Betreten der Staudämme links und rechts der                                                           jahrskarte geschickt. Nun lässt der Stadtrat an der
        Aare sind auf den Gemeindekanzleien Zutrittskarten zu lösen. Zutritt                                                      virutellen Medienkonferenz am Fasnachts-Zischtig
        zum Rundweg ist nur bei den gekennzeichneten Eintrittsgittern er-
        laubt. Unterwegs ist ein Abstand von mindestens zwei Metern einzu-                                                         um 12.12 Uhr die Katze aus dem Sack. Dem Kan-
        halten. Vogelfreunde mit ihren grossen Okularen müssen sich abseits                                                        ton wird die kalte Schulter gezeigt. Den Stimmbe-
        der geteerten Streifen aufhalten, um den Besucherfluss nicht zu stören.                                                     rechtigten wird beantragt, die Bezirksschule am
        Nach ihrem Rückzug vom Rotberg und dem Verzicht auf Geschwin-                                                             Leben zu erhalten, diese zu privatisieren und kom-
        digkeitskontrollen an der Rheintalstrasse nimmt die Repol Kontrol-                                                           plett auf Heim-Unterricht, sprich Home-Skuling,
        len vor. Übertretungen werden mit zwei Strafrunden um den See am                                                              umzustellen. So ist man künftig von solcherlei
        Montagmorgen um 6 Uhr geahndet.                                                                                               Entscheidungen befreit. Faszinierend ist der fi-
                                                                                                                                     nanzielle Aspekt. So bringt das E-Lörning mas-
                                                                                                                                      sive Einsparungen mit beispielsweise weniger
                                                                                                                                      Schulraum, geringeren Heizkosten, verminder-
                                                                                                                                      tem Stromverbrauch und Reduktion der Lehr-
        Die Sau rauslassen am Rhein                                                                                                kräfte. Einzig für Examensfeiern, Schulreisen und
                                                                                                                                    Lager findet sich die Schülerschaft noch zusam-
        LEIBSTADT – Da wegen Corona die Schwimmbäder geschlossen                                                                   men. Der Stadtrat lächelt ins Fäustchen. Wenn der
        sind, wurden andere Möglichkeiten zum Baden wahrgenommen. Wie                                                              Plan gelingt, kommt die Lüggemer Bez mit zu tie-
        toll ist es doch, in einem Fluss zu schwimmen. In Leibstadt gibt es                                                                   fen Schülerzahlen arg ins Schwitzen.
        sogar einen Sandstrand, wo man sich wie an der Copacabana fühlt.
        Aus allen Himmelsrichtungen strömte das Badevolk bei schönem
        Wetter herbei. Dies blieb nicht ohne Folge. Vor lauter Corona-
        Vorschriften vergass man alle guten Manieren. Mitgeschleppt
        wurde der Proviant inklusive Getränke. Alles Abfallmaterial wur-
        de liegengelassen, da ja die Gemeindearbeiter nicht im Corona-
        Homeoffice waren und etwas zu tun haben mussten. Auch für
        die Badenden muss es doch schön sein, am Abend durch eine
        Müllhalde zum Auto zu watscheln, über leere Flaschen zu stol-
        pern, in Kacke zu treten etc. Das ist Highlife und Freiheit im
        höchsten Grad, wenn man sich so säuisch benehmen darf. Das
        lässt man sich auch nicht durch Abfallbehälter der Gemein-
        de oder durch die Polizeikontrollen nehmen.










































        Rahmsauce


        mit Überraschung



        KLEINDÖTTINGEN – Im chlinen Döttingen kennt
        man die Leute, die schaffen in einem Ford. Mutti Lis
        Beth Neffest dekoriert in der Adventszeit nicht nur den
        Auti-Salon, sondern auch das Familien-Heimetli. Über
        dem Esstisch thront dann jeweils ein grosser, hängen-
        der Adventskranz. Bevor Mutti Lis die ersten Dezem-
        bertage mit anderen Wybern für vier Tage verreiste,
        wurde der Kranz gebastelt und liebevoll mit glän-
        zenden Weihnachtskugeln behängt. Als die daheim-
        gebliebene Family dann ohne Mutti zu Mittag ass,
        überlegte sich Ytak, die Schwiegertocher in spe:
        Was zum Kuckuck schwimmt denn da in der Rahm-
        sauce? Die genaue Analyse hat ergeben, dass
        es einer Weihnachtskugel in luftiger Höhe wohl
        schlecht wurde und sie herunterfiel – just in die le-
        ckere Brühe, die den Fall abdämpfte und sie Gott
        sei Dank nicht zu Bruch gehen liess. En Guete!
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