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Lebensraum Zurzibiet «Die Botschaft» Mittwoch, 31. Oktober 2018 39
Die drittoberste Etage ist gesprengt worden und das Gestein fällt mit einer Staubwolke zu Boden.
Jonas Meier ist
leidenschaftlicher
Sprengmeister
Einmal pro Woche zündet Seit jeher vom Steinbruch
Jonas Meier im Steinbruch fasziniert
Schon als kleiner Junge war Meier
Gabenkopf eine Sprengla- fasziniert vom Steinbruch, den ho-
dung, wobei sein Ziel ist, mit hen Felswänden und den riesigen
möglichst wenig Sprengstoff Maschinen, die darin herumfuhren.
Der gelernte Forstwart kam als
möglichst viel Rohmaterial Maschinist in den Steinbruch und
zu erhalten. fuhr schon bald selber die grössten
Fahrzeuge, mit denen er Gestein
transportierte. Als die Holcim ei-
VILLIGEN (ire) – Der Gabenkopf nen Sprengmeister benötigte, wil-
ist der grösste Steinbruch in der ligte er ein, die berufsbegleitende,
ganzen Schweiz. Er gleicht einem zweijährige Ausbildung zu absol-
Naturkunstwerk: Hier wurden Eta- vieren. Jetzt hat er die Genehmi-
ge um Etage Kalkstein und Mergel gung, Sprengungen in der höchsten
abgebaut und immer an der Bruch- Kategorie C vornehmen zu dürfen.
kante werden grosse Felsbrocken Normalerweise wird nur einmal
platziert. Was aussieht wie eine de- pro Woche, meistens am Donners-
korative Bordüre hat einen prak- tag, gesprengt. Dies, um möglichst
tischen Zweck: Es signalisiert den wenig Lärm und möglichst wenige
Fahrern der grossen Dumper, dass Erschütterungen auszulösen.
hinter den Steinen die gefährliche
Abbruchkante liegt. Der Stein-
bruch Gabenkopf ist unter ande- Etagenhöhe 10 bis 20 Meter
rem das Reich von Sprengmeister Je nach Material, das gerade be-
Jonas Meier. nötigt wird, begeben sich Meier Jonas Meier mit der Zündungsmaschine und dem Warnhorn.